Rund ein halbes Jahr nach der Gerätehaussegnung stellte die Freiwillige Feuerwehr Hüttenbach am 13.September ein zweites Fahrzeug in den Dienst. Bürgermeister Kögel erklärte bei der Übergabe in seinem Grußwort, daß ein dreifaches Fest gefeiert werde: das 20. Herbstfest, die Indienststellung des neuen Mehrzweckfahrzeugs und 20 Jahre Standort des Gerätehauses in der Kaltenhofstraße. Vereinsmitglied Werner-Johannes Stamm übereignete der Hüttenbacher Wehr seinen Geländewagen Mercedes Benz 280GE. Die Umrüstung zu einem Feuerwehrfahrzeug organisierte der Verein und die Kosten dafür übernahm das Mitglied Horst Weiser. Die Segnung und Übergabe dieses einmaligen Geschenkes in der Geschichte der FF Hüttenbach stand daher im Mittelpunkt des 20. Herbstfestes und wurde in einem Festakt gebührend gefeiert.
1.Vorstand Hans Raum begrüßte die anwesenden Gäste, vor allem die beiden großherzigen Spenderfamilien Stamm und Weiser. Das bei der Gerätehausübergabe erträumte Ziel, einmal ein zweites Fahrzeug in den Dienst zu stellen, könne Dank der großzügigen Spenden zweier Hüttenbacher Bürger jetzt schon in Erfüllung gehen, betonte Raum eingangs seiner Rede. Herr Stamm hat der Feuerwehr seinen Geländewagen im Zeitwert von rund 20.000,- DM „ganz einfach geschenkt“. Damit könne der Brandschutz in der Gemeinde verbessert und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden. Es können nun schnellstmöglich alle Orte der Gemeinde erreicht werden. In Absprache mit dem Gemeinderat wurde vereinbart, daß die Gemeinde die laufenden Kosten wie Versicherung trägt und der Verein die Aufwendungen für das Umrüsten (Funk- und Signalanlage sowie Rotlackierung) übernimmt. Dank der Initiative einiger fachkompetenter Privatleute wurde das schnell und kostengünstig erledigt. Kurz vor dem heutigen Festtag hat Herr Horst Weiser seine Feuerwehrfreundlichkeit bekundet, indem er spontan eine „finanzielle Spritze“ in Höhe von rund 11.000,- DM gegeben und damit die Umrüstungskosten voll übernommen habe. Auch Jugendwart Jörg Leipold hat 500,- DM gespendet, die zur Vervollständigung der Fahrzeugausrüstung mit Handscheinwerfern, Warnwesten und ähnlichem verwendet werden. Der Vorstand bedankte sich abschließend für die großzügigen Spenden, die so sicher einmalig in der Geschichte der Hüttenbacher Feuerwehr sein werden.
Bürgermeister Andreas Kögel stellte das heutige Ereignis als einen weiteren, besonderen Tag in der jüngeren Geschichte der Hüttenbacher Feuerwehr heraus. Ein dreifaches Fest stünde an, denn es werden das 20. Herbstfest gefeiert, darin eingebettet, die Segnung und Übergabe des neuen, wunderbaren Fahrzeugs und 20 Jahre Standort des Gerätehauses hier in der Kaltenhofstraße. Das Gemeindeoberhaupt sagte, „Dank der Großherzigkeit zweier Hüttenbacher Familien kann heute das vor Ihnen stehende Mehrzweckfahrzeug Mercedes Benz 280GE ohne Kosten für die Freiwillige Feuerwehr Hüttenbach und ohne finanziellen Aufwand für die Gemeinde an die Feuerwehr Hüttenbach zur dauernden und segensreichen Nutzung für unsere Mitmenschen übergeben werden.“ Er dankte den Spendern und beglückwünschte die Feuerwehr Hüttenbach. Miteinander und Füreinander zum Wohle unserer Mitmenschen etwas zu tun, sei die Triebfeder des edlen Handelns der Familie Stamm gewesen, betonte Kögel. Die Gemeinde erfuhr im Juli diesen Jahres von der geplanten Schenkung des ehemaligen Jagdfahrzeug. Um es als Feuerwehrauto verwenden zu können, war ein entsprechender Umbau erforderlich. Da dadurch die Ausstattung der Feuerwehr Hüttenbach enorm verbessert werden konnte und neben der laufenden Unterhaltskosten keine weiteren Aufwendungen entstünden, hat der Gemeinderat den Antrag am 20. Juli einstimmig genehmigt. Das Auto ist als kommunales Fahrzeug für den Feuerwehrdienst in Hüttenbach zugelassen und sei dort in den besten Händen. Der Bürgermeister dankte allen, die zum Gelingen dieser Aktion mitgeholfen haben, die binnen zwei Monaten durchgeführt werden konnte. Er dankte auch der Familie Weiser für ihre großherzige finanzielle Spende. Die Mannschaft möge mit dem neuen Fahrzeug alle künftigen Aufgaben unfallfrei zum Wohle unserer Mitmenschen erfolgreich lösen, resümierte der Feuerwehrdienstherr am Ende seiner Rede. Er übergab als Gastgeschenk ein Gemeindewappen zur Anbringung an das Gerätehaus.
Pfarrer Wolf Jürgen Starke betonte in seiner Ansprache, daß es ein großer Segen sei, wenn Menschen bereit sind, sich zum Schutze anderer einzusetzen. Es gehöre neben Mut und Selbstlosigkeit auch das entsprechende technische Gerät. Das neue Auto solle immer dabei sein an den Brennpunkten des Lebens mit Blaulicht und Martinshorn im wörtlichen und übertragenen Sinne. Es werde zur Stelle sein, wo Gefahr droht und wo sie abgewendet werden soll. Die anderen sollen sagen, ohne dem Auto wären wir ärmer und weniger leistungsfähig gewesen. Unsere Feuerwehrmänner sind nur gemeinsam stark, aber auf jeden Einzelnen käme es an. Viele von uns werden das Fahrzeug als Ankünder und Vorbote einer Hiobsbotschaft erleben. Es solle aber auch bei Festen dabei sein und bei fröhlichen Anlässen eingesetzt werden, meinte Pfarrer Starke. Der katholische Geistliche, Dr. Francis Wegh aus Nigeria sprach dann die Fürbittgebete und spendete den Segen.
Werner Johannes Stamm übergab symbolisch den Schlüssel an Vorstand Hans Raum und bestätigte in seinem Grußwort der Hüttenbacher Wehr zukunftsorientierte Handlungsweisen. Bei der Gerätehauseinweihung erklärte ihm der Vorstand, daß noch Platz sei für ein weiteres Fahrzeug, und daß der Verein in den nächsten Jahren kräftig sparen werde, um sich einmal eines anschaffen zu können. Er habe sich nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden entschieden, der Hüttenbacher Feuerwehr seinen Geländewagen zur Verfügung zu stellen, damit sie schneller zu dem ersehnten zweiten Auto käme. Wir möchten unsere Verbundenheit zur Gemeinde durch diese Gabe zum Ausdruck bringen. Mögen die Feuerwehrleute immer eine gute Fahrt damit haben und möge es dazu beitragen vieles zu verhüten, wünschte Herr Stamm den neuen Besitzern.
Horst Weiser möchte die Feuerwehrleute durch seine Spende ehren und ermutigen, ihren freiwilligen Dienst am Nächsten weiterzumachen, denn das sei eine sehr wichtige Aufgabe. „Des Nachts wenn ich manchmal wach werde, weil die Sirene heult, dann ist rund um mich viel Bewegung“, betonte er in seiner Rede. Aus vielen Häusern strömen Junge Menschen – aus dem Schlaf gerissen, um an den Einsatzort zu fahren, ohne zu wissen, was sie dort erwartet. Er wünschte dem Auto, daß es möglichst wenig an gefährliche Einsatzorte fahren müsse und lieber viele Kinder der Gemeinde sparzieren fahren könne. Es solle mehr Anlässe zur Freude als zur Trauer geben, meinte Herr Weiser.
Rainer Fuchs übermittelte die herzlichen Glückwünsche der Kreisbrandinspektion und des heute verhinderten Kreisbrandrates Pernd Pawelke. Die beiden Spender haben nicht nur die Feuerwehr Hüttenbach sondern auch die ganze Bevölkerung bereichert. Bei der Feuerwehr sei heute Mobilität gefragt, denn es gilt auch oft über weite Strecken Geräte und Menschen zu befördern, was nur mit entsprechenden Fahrzeugen machbar sei, sagte der KBI. Man müsse es hoch anrechnen, daß es Menschen in der Gemeinde gebe, die nicht nach Gut und Geld fragen sondern durch ihre finanzielle Unterstützung Mitbürgern helfen. Bei einer Feuerwehr könne leider kein Kosten-Nutzenfaktor ermittelt und beurteilt werden. Es können nur entstandene Schäden klassifiziert werden. Nirgends wird festgehalten, was eine Feuerwehr abgewendet , was sie genutzt habe. Fuchs bemerkte, das neue Fahrzeug sei einmalig im Landkreis Nürnberger Land. Ein vergleichbares Auto stehe nur bei der Berufsfeuerwehr in Nürnberg, aber bei weitem nicht mit der technischen Ausstattung (Klimaanlage, beheizte Sitze usw.) wie hier in Hüttenbach.
Vorstand Georg Ohlwärther überbrachte zum Schluß noch die Glückwünsche der Patenwehr Schnaittach und überreichte als Gastgeschenk eine Christopherus-Plakette, damit das Fahrzeug immer unfallfrei fahren werde.
Bericht: Helmut Anders (Mitteilungsblatt Oktober 1998)