Übergabe eines gesponsorten Rettungssatzes und Ablegen der Leistungsprüfung – Technische Hilfeleistung Stufe 1

Einer der größten und modernsten Rettungssätze im Landkreis Nürnberger Land wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde durch Bürgermeister Andreas Kögel und im Beisein einiger geladener Gäste am 24. September offiziell seiner Zweckbestimmung übergeben. Dieser Akt konnte aber nur Dank einer großzügigen Spende der in Hüttenbach ansässigen Familie Weiser bewirkt und vollzogen werden. Ein paar Stunden zuvor legten 16 Kameraden der FF Hüttenbach in zwei Gruppen ihr erstes Leistungsabzeichen THL 1 mit diesen Geräten erfolgreich ab.

Kommandant Manfred Weimann begrüßte die Gäste und stellte die Geräte vor. Er dankte Helga und Horst Weiser für die Spende und hob hervor, dass nur dadurch der Rettungssatz gekauft werden konnte. Nach der Beschaffung eines Tragkraftspritzenanhängers im Jahre 1954, eines Löschgruppenfahrzeugs LF 8/6 im Jahre 1993 und des Mercedes Benz 280 GE als Mehrzweckfahrzeug 14/1 im Jahre 1998 sei die Anschaffung des Rettungssatzes ein weiterer Meilenstein in der technischen Entwicklung der FF Hüttenbach gewesen. Der Kommandant informierte, dass der neue Rettungssatz Fabrikat Lukas aus einem Motorpumpenaggregat, Spreizer, Schneidgerät, Teleskop-Hydraulikzylinder, Airbagsicherung und Pedalschneider sowie den Unterbau- und Stabilisierungsblöcken bestehe. Montiert sei der Rettungssatz auf einem Universalschlitten, mit dem er auf die Halterung der Tragkraftspritze im Fahrzeug passe. Damit sei gewährleistet, dass im Bedarfsfall wie Hochwassereinsätzen, die Tragkraftspritze gegen den Rettungssatz getauscht und zur Einsatzstelle mitgeführt werden könne, erklärte Weimann. Er dankte auch den Kameraden Peter Zitzmann, Jan Anders und Matthias Raum, die zusammen mit weiteren Kollegen den notwendigen Umbau des Löschgruppenfahrzeugs durchgeführt hatten. Abschließend dankte der Kommandant auch der Gemeinde Simmelsdorf für die Übernahme des Rettungssatzes in den Einsatzbestand.

Ein Teil der Kameraden beim ablegen des ersten THL-Abzeichens

Ein Teil der Kameraden beim ablegen des ersten THL-Abzeichens

Auch Bürgermeister Kögel dankte der Familie Weiser für die äußerst großzügige, möglicherweise lebensrettende Spende und freute sich, dass das Gerät in den Dienst gestellt werden könne. Es sei ein wichtiger, zusätzlicher Beitrag zur schnellen Rettung von Menschen aus großer Gefahr. Mit dem neuen Rettungssatz sei die FF Hüttenbach in der Lage noch effektiver zu helfen. Für die Bevölkerung sei es gut zu wissen, dass der Standard ihrer Feuerwehr auch bezüglich auf die Gesamtausstattung und die Gesamtausbildung höchsten Anforderungen entspreche. Der neue Rettungssatz sei in Hüttenbach in bewährten und sachkundigen Händen. Kögel vollzog den Akt der Übergabe mit den Worten: „Wenn wir heute den neuen Rettungssatz an den 1. Kommandanten Manfred Weimann stellvertretend übergeben, verbinde ich damit die Bitte, ihn stets einsatzbereit zu halten und damit Leib und Leben unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen. Zugleich hoffe und wünsche ich, dass Mannschaft und Gerät alle Aufgaben, die auf sie zukommen, unfallfrei und auch erfolgreich lösen mögen.“

Kreisbrandinspektor Erwin Schneider beglückwünschte die FF Hüttenbach zu dieser großartigen Spende im Namen der Kreisbrandinspektion. Im „Oberland“ war es dünn gesät, was die Ausrüstung für technische Hilfeleistung anbelangt. Diese Lücke sei nun endgültig geschlossen, betonte Schneider. Die Feuerwehr Hüttenbach habe wieder einmal die Nase vorne gehabt. Er wünschte eine allseits gute Rückkehr von den Einsätzen, denn diese Geräte bergen beim Einsetzen auch gewisse Gefahr, sodass der Einsatz auch gut gelernt sein müsse.

Auch der Federführende Kommandant der Gemeinde Simmelsdorf, Günter Haas gratulierte im Namen der anderen fünf Gemeindewehren zu der Neuanschaffung sowie zur bestandenen Leistungsprüfung. Es werden viele Übungen auf die Hüttenbacher Kameraden zukommen wie z.B. das Unterbauen oder Zerlegen eines Fahrzeugs, bemerkte Haas. Weitere Grußworte und Glückwünsche entrichteten die Gäste aus unserer Partnerstadt Scheibenberg im Erzgebirge. Elke Vetter, die 1.Vorsitzende des dortigen Feuerwehrvereins erzählte, dass die FF Scheibenberg unmittelbar nach dem Erhalt ihres Rettungssatzes zu einem schweren Pkw-Unfall mit fünf jungen Menschen ausrücken musste. Sie könne auch eine Neuerung mit nach Sachsen nehmen: dort kenne man nämlich die Leistungsprüfung wie sie sie heute in Hüttenbach miterlebt habe nicht.

Scheibenbergs Bürgermeister Wolfgang Andersky lobte die 15-jährige Freundschaft zwischen Simmelsdorf und Scheibenberg. Er habe mitverfolgt, wie sich in dieser Zeit die Hüttenbacher Feuerwehr entwickelt hat in Bezug auf die Gruppenstärke, Verjüngung der Mannschaft und technische Ausrüstung. Er habe aber auch Unterschiede in der Entwicklung der Feuerwehren zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Freistaat Bayern sehr deutlich mitbekommen. In Bayern lege man großen Wert darauf, dass ein starker Verein hinter der aktiven Wehr steht. Er freue sich, dass sich beide Feuerwehren immer wieder Treffen und Kontakte pflegen und er hoffe, dass das noch viele Jahre bzw. Jahrzehnte Bestand habe. Es sei sehr wichtig, dass Feuerwehren eine entsprechende Technik zur Verfügung haben, um bei Verkehrsunfällen schnell helfen zu können, bekräftigte Andersky.

Kommandant Weimann bei seiner Begrüßung

Kommandant Weimann bei seiner Begrüßung

Der Sponsor Horst Weiser bestätigte, dass seine Familie Freunde der Feuerwehr seien, weil sie Hochachtung vor den Männern und Frauen haben, die freiwillig neben den beruflichen und familiären Verpflichtungen sich dieser Aufgabe widmen, die oft eine lebensrettende Aufgabe sei. Horst Weiser sagte, es könne nicht jeder seinen Beitrag leisten, indem er seine Freizeit in Uniform im Einsatz verbringe. Nach seiner Meinung, solle aber jeder in irgendeiner Form seinen Beitrag leisten. So habe er und seine Frau eben dafür gesorgt, dass die FF Hüttenbach sich dieses neue Gerät leisten könne. Wichtiger als ein Gerät zu besitzen sei, ein solches bedienen zu können. Es sei wichtig, Menschen zu haben, die bei Nacht und Nebel, bei Sturm, Schnee und Regen ausrücken, nachdem die Sirene heult, und die dann auch mit dem Gerät umgehen können. Auch der Sponsor wünschte sich, dass das Gerät möglichst wenig eingesetzt werden müsse. Wenn es dann aber zum Einsatz kommen sollte, soll es auch erfolgreich eingesetzt werden zum Wohle aller, die betroffen sind.

Nach den Grußworten überreichten KBI Schneider und Schiedsrichter Fritz Holfelder auch im Namen seiner Kollegen Joachim Geißler und Georg Prögel die THL-Leistungsabzeichen in Bronze an die Kameraden Manfred Weimann (Gruppenführer der 1.Gruppe), Peter Zitzmann (Maschinist), Oliver Böse (Melder), Peter und Willy Regler (Angriffstrupp), Helmut Dollack und Florian Illauer (Wassertrupp), Jan Anders und Johannes Zitzmann (Schlauchtrupp), Hans Raum (Gruppenführer der 2.Gruppe), Bernd Zitzmann und Johannes Lang (Angriffstrupp), Irene Haid und Harald Weimann (Wassertrupp), Tobias Penkwitz und Stefan Deinhard (Schlauchtrupp).

Sozusagen als „krönenden Abschluß“ gab es dann für alle Gäste einen Sauerbraten mit „Gniedler“, den der Landwirt und Gerätewart Peter Zitzmann gestiftet und der Metzgermeister und „Ruhestandskommandant“ Willy Regler zubereitet hat.

Gruppenfoto mit dem neuen Retuungssatz

Gruppenfoto mit dem neuen Retuungssatz

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